06. APRIL 2020
UNAUFGEFORDERTE WERBUNG
©Nicole Hacke
Tagtäglich überschütten mich die Medien mit neuen Hiobsbotschaften zur Corona-Krise, Nachrichten, die mich nachdenklich machen, die mir ein grummelndes Unwohlsein in der Magengegend verursachen. Soll ich oder soll ich nicht glauben, was ich da höre?
Aus einer Mischung, die Sensationsgier, Angst und Misstrauen vereint, recherchiere ich weiter in den Internetportalen, um meinen Geist mit noch mehr panikmachenden Neuigkeiten zu benebeln.
Erschöpft lasse ich mein iPad nach viel zu vielen Stunden im Netz auf meinen Schoß sinken und begreife erst dann, dass ich meinen Tag, mein einziges Leben mit nichtsfüllender, sinnloser Zeit im
World Wide Web verplempert habe, um was eigentlich zu tun?
Zwischenzeitlich bin ich zu dem Schluss gekommen, unter meine aufwendige, sinnlose "Coronavirus-Recherche" endgültig einen Schlussstrich zu ziehen, mich ein für alle Mal von der teils
irreführenden Propaganda der Massenmedien zu distanzieren und mich ebenso wenig von der Meinung anderer Kirre machen zu lassen.
Mein Leben ist zu kurz, um es auf Morgen oder Übermorgen zu verschieben, es jeden neuen Tag mit Angst und geduckter Haltung anzugehen und dabei zu hoffen, dass der Kelch des Bösen schon an mir
vorüberziehen wird, wenn ich mich nur richtig kleinmache. Seiner Angst muss man sich stellen und oftmals führt uns das Leben direkt durch das Übel, durch eben solche Krisen, wie das Coronavirus
sie evoziert hat. Was ich nicht ändern kann, muss ich akzeptieren und ich muss damit auch klar kommen. Aber wie ich die nächsten Sekunden, Minuten, Stunden, Tage und Wochen nutze, mit allen
Einschränkungen, die mir gerade auferlegt werden, entscheide ich immer noch selbst.
Zuhause in meinen vier Wänden, die mir Schutz und Rückzug ermöglichen, verbringe ich neben ausgiebigen Spaziergängen durch den Wald, meiner kreativen Schreibtätigkeit, den notwendigen Einkäufen
und den weniger spektakulären Haushaltstätigkeiten, momentan die meisten Stunden des Tages. Um diese für mich effizient und emotional gewinnbringend zu nutzen und einen Mehrwert für mein
tägliches Leben zu generieren, habe ich mich in den letzten Wochen wieder intensiv einer meiner Lieblingsbeschäftigung, dem Lesen, gewidmet.
©Nicole Hacke
Sieben Bücher habe ich dabei durchgeackert, in mich aufgesogen und schier verschlungen, weil sie eben so packend, berührend, emotional, aufschlussreich, bereichernd, informativ und bewegend waren. Dabei ging nicht nur die Zeit wie im Flug vorbei, sondern ich erfuhr inspirierende Lesemomente und hatte teilweise das Gefühl, auf einer unsichtbaren Ebene eine emotionale Verbindung zum Autor des Buches herzustellen, zumindest tauchte ich tief in die Erzählungen ein und erkannte mich oftmals selbst in ihnen wieder.
Und weil man beim Lesen ganz besonders seiner Fantasie freien Lauf lassen kann, die Welt neu betrachten, aus verschiedenen Perspektiven beleuchten, Erfahrungswerte des Autors miterleben und
konsumieren, sich auf die Sichtweise des anderen einlassen, die eigene Komfortzone verlassen und sich dabei meistens auf eine abenteuerliche Reise ins Ungewisse begeben muss, tut mir genau aus
diesem Grund das Lesen gut und führt mich aus meinem Krisenwahn sicher heraus.
Sieben Bücher, die ich Euch heute gerne einmal vorstellen möchte, haben mir selbst neue Impulse gesetzt, mich größtenteils inspiriert, teils nachdenklich und auch ein wenig traurig gemacht, mir
aber auch den Mut und die Zuversicht gegeben, eben nicht den Kopf in den Sand zu stecken, wenn das Leben einmal schwierig wird, sondern an sich zu glauben, sich mit dem Herzen seinen Mitmenschen
zu öffnen, hinaus in das Leben zu treten mit einer positiven Grundstimmung, die grundsätzlich keinen Platz für negative Glaubenssätze und Gedanken zulassen sollte.
©Nicole Hacke
In einer Welt, in der Strukturen, Normen, Funktionalität, Effizienz und Routinen als wirksame Erfolgsgeneratoren gesellschaftlichen Wirkens gelten, hat der kreative Geist, die Kreativität als solche, häufig wenig Raum für Entfaltung.
"Die Kunst ein kreatives Leben zu führen" ist ein fantastischer Leitfaden für all diejenigen, die sich oftmals von der modernen, optimierten, industrialisierten Gesellschaft überrollt fühlen und
mit ihren kreativen Schaffensdrängen an den Spielfeldrand der gesellschaftlichen Abnormität gedrängt werden. In der real existierenden Welt beschreibt der Autor Frank Barzbach eine
Leistungsgesellschaft, die sich über alles in den Vordergrund erhebt und der Muße kaum Bedeutung beimisst.
Wie schnell sich diese Welt ändern kann, erleben wir just dieser Tage. Wo sind denn die Strukturen, die Normen, die Routinen? Wo sind die quadratisch, praktisch guten Lösungen hin, wenn man sie
braucht? In Schall und Rauch scheinen sie sich nun aufgelöst zu haben.
Nun heißt es, innovativ, erfinderisch, kreativ und geistig wendig werden. Alltägliches Tun mit neuen Impulsen versetzten, Dinge einfach mal anders machen, vielleicht sich selbst neu definieren,
aus alten Mustern ausbrechen, sich auf anderen Gebieten erproben. Zeit genug ist jetzt und hier. Und der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Viele Menschen haben sich in ihren Denkmustern verfranzt, andere stampfen direkt neue Geschäftsmodelle aus dem Boden, sind agil, schöpferisch veranlagt und treffen den Nerv der Zeit mit ihren
revolutionären Ideen.
Dieses Buch ist nicht nur für diejenigen geschrieben, die in der Tretmühle der Produktivität ausbrennen und von Versagensängste heimgesucht werden, ihrer Kreativität auf Dauer nicht gerecht
werden zu können. Vor allem aber ist dieser lehrreiche Leitfaden für all die Menschen gedacht, die ihre kreativen Potenziale nachhaltig und zielführend einbringen wollen, ohne sich selbst dabei
aus den Augen zu verlieren.
©Nicole Hacke
Wie wir Mithilfe unseres Körpers innere Blockaden lösen und frei werden, erklärt die Schauspielerin und Mediatorin Maria Bäumer anschaulich in ihrem Sachbuch Escapade.
Dabei beruft sie sich in ihren Recherchen und Erlebnisberichten auf die Körpersprache, die immer Ausdruck unseres Wesenskerns ist, auf die innere Stärke, mit der wir unserem Körper Ausdruck verleihen können oder aber auch nicht. Wie wir dem Leben gegenüberstehen, inwieweit wir uns selbst und unseren Mitmenschen offen, positiv oder eher verschlossen und skeptisch begegnen, liegt in unserer Ausstrahlung, die eine Symbiose aus mentaler und körperlicher Haltung bildet.
An eigene Erfahrungswerten geknüpft, werden anschauliche Beispiele angeführt, wie z.B. ein Redner vor mehreren hundert Zuhörern aufgrund seiner Erscheinung, der Körpersprache, dessen er sich
bedient, Souveränität, Aufmerksamkeit und Seriosität erlangen oder sich im Lampenfieber verhaspeln und dabei kläglich versagen kann.
Dabei spielen Atem, Bewegung, Gefühle und Emotionen ebenso zentrale Rollen, wie die Energie und die Körpersprache selbst.
Die Persönlichkeit eines Menschen offenbart sich im Ausdruck, der über die Emotionen, die freigelegten Energien in der Körpersprache zum Strahlen gebracht wird. Ein besonders schönes,
ermutigendes Sachbuch, das sagt: Lass den Kopf nicht hängen, geh aufrecht, Strecke Dich gen Himmel, lache, auch wenn Dir zum Weinen zumute ist, und mache einen großen Ausfallschritt über die
Krisen, anstatt in sie hineinzutreten, wie in einen Haufen Scheiße.
©Nicole Hacke
Zwei Romane über das Leben, die Irrungen und Wirrungen, in die wir uns verstricken. Die Höhen und Tiefen, die wir manchmal durchleben müssen, um uns selbst wieder zu begegnen, um an Reife zu gewinnen und an unseren Tiefschlägen über uns hinauswachsen zu können.
Davon erzählen diese beiden Romane aus höchst verschiedene Perspektiven. Der Zopf verwebt drei Frauenschicksale miteinander, deren Lebensgeschichten nicht unterschiedlicher sein könnten. Aus ärmlichen, mittelständischen und privilegierten Verhältnissen stammend, durchleben die Protagonistinnen jeweils ihr eigenes schwerwiegendes Schicksal, das sie durch einen Haarzopf über gesellschaftliche, wirtschaftliche und soziale Grenzen hinaus, miteinander verbindet und ihrer aller Leben am Ende des Romans eine positive Wendung beschert.
Ein besonderes Buch, das einen unerwarteten Höhepunkt einleitet, genauso unerwartet wie das Leben einem selbst oftmals mitspielt.
"Es wird Zeit", von Iidyko von Kürthy erzählt von einer Frau, die in ihren 50ern angekommen, ein gleichförmiges Leben führt, das in eingefahrenen Mustern nur noch so vor sich hinplätschert.
Erst als die Mutter stirbt und die beste Freundin an Krebs erkrankt, wird die Welt einer Frau in den besten Jahren von jetzt auf gleich aus den Angeln gehoben und alles bisher Gewesene dabei
infrage gestellt. Von Aufbruch, Neuanfang, Selbstzweifeln, Ängsten und Abenteuer, so liest sich dieser Roman über eine Frau, die es noch mal wissen will, die ihr Leben umkrempeln, jede Minute
genießen möchte und die verbleibenden Jahre ihres Lebens voll auskosten will.
Eine Geschichte, wie sie wirklich nur das Leben schreiben kann, und eine Autorin, die mit Einfühlungsvermögen und einem gewinnenden Humor über die Widrigkeiten des Lebens zu erzählen weiß, die es
versteht, wie es sich anfühlt, in der Mitte seines Lebens anzukommen und das ungute Gefühl nicht loszuwerden, etwas Wesentliches verpasst zu haben.
Dieser Roman ist ein Aufruf an alle Menschen, die ihre Träume noch nicht verwirklicht haben, das Leben endlich anzugehen, ohne wenn und aber und ohne irgendeine Krise als Vorwand zu benutzen.
Einfach machen, auch wenn es manchmal schwer fällt und die Hindernisse unüberwindbar erscheinen. Wir haben nur eine Chance und diese Chance ist eine versiegende Quelle - unser Leben.
Lifecoach Lars Amend entführt uns mit seinem Ratgeber "It´s all good" in eine Welt, in der alles möglich ist, soweit man seine Perspektive justiert. Wie positive Gedanken, Dein Gefühlsleben und Dein Handeln wesentlich bestimmen. Wie Du Dich mit der Macht eines positiven Mindsets von Sorgen, Ängsten und Nöten befreist und ein besseres, selbstbestimmtes Leben führst, das filterst Du aus den persönlichen Geschichten, die der Autor in seinem Buch für Dich bereit hält, heraus.
Und wenn Du jetzt denkst, das Leben sei ungerecht zu Dir, die Krise würde Dir den Boden unter den Füßen wegreißen, dann verstehe, dass es Menschen auf dieser Welt gibt, denen es deutlich
schlechter geht als Dir. Wenn Du so krank bist, dass Deine Pumpe nur noch vierzig Prozent Herztätigkeit leistet, Du kein normales Leben führen kannst, jeden Tag daran denken musst, es könnte Dein
Letzter sein und Du am Ende glücklicherweise nicht zu dieser Personengruppe zählst, dann hast Du eigentlich schon in der Lotterie gewonnen.
Dann gehörst Du zu den auserwählten Menschen, die ihr Leben als Lebenswert bezeichnen können. Aber siehst Du das auch? Nimmst Du Dein Leben als Bereicherung wahr oder lebst Du nur so vor Dich
dahin, ohne Sinn und Zweck.
Die aktuelle Krise sowie sämtliche andere selbstgebackene Tiefpunkte, fernab von wirtschaftlichen und sozialgesellschaftlichen Aspekten, spielen sich nämlich zum Großteil in Deinem Kopf ab.
Befreie Dich von den Dämonen, die Dir den Blick auf das Schöne, auf die guten Dinge im Leben versperren und breche auf zu neuen vielversprechenden Ufern. Gestalte Dein Leben, sei positiv, dankbar
und zeige Demut, denn es ist alles gut. Und Du bist es auch.
©Nicole Hacke
Die Bloggerin Julia Lassner hat sich in ihrem höchst individuellen Reiseführer verwirklicht. Und da Reisen momentan ein unerreichbarer Traum für uns geworden ist, bin ich umso faszinierter, in dem bebilderten Reisetagebuch, das mir die ganze Welt in visueller Form zu Füßen legt, zu schmökern.
Versunken in den emotionalen Erzählungen, tauche ich ab in die ausführlichen Schilderungen über die karge Landschaft Islands, lasse mich verzaubern von den bildmalerischen Ausführungen über die
üppige Vegetation der Alpen und fühle mich am Ende inspiriert und revitalisiert, allein durch das Betrachten des eindrucksvollen Bildmaterials. Wenn ich nun gerade nicht auf Reisen gehen kann, so
erlese ich mir die Welt, anstatt sie zu erobern und mit meinen eigenen Sinnen zu erleben.
©Nicole Hacke
Dieses Buch weckt auf jeden Fall meine Vorfreude auf die Zeit nach der Krise, die hoffentlich bald vorübergeht, sodass ich die Schönheiten dieser Erde wieder auf eigene Faust entdecken kann.
Bis dahin stöbere ich nach weiteren Inspirationsquellen und lasse mich von den bereits erlebten Eindrücken aus Julias Reiseerzählungen mitreißen und in wunderbare, abenteuerliche und
erlebnisreiche Paradiese auf Erden entführen.
Für mich sind imaginäre Reisen oftmals auch ein gutes Ventil, um mich von der ungnädigen Realität zu distanzieren, und wenn auch nur für ein paar entrückte, verzückte Lesestunden.
Ich fange dann schon mal an, meine Bucketlist für die nächsten Top Ten Reiseziele zu erstellen. Dabei kann ich ganz genau ausbaldowern, was mich interessiert, welche Unterkünfte ich aufsuchen
möchte und welche besonderen gastronomischen Highlights ich unbedingt ausprobieren will. Es wäre doch gelacht, wenn mich meine Motivation und Vorfreude nicht bis weit über die Krise hinaustrügen.
©Nicole Hacke
Wer sich diesem Lesestoff annimmt, der hat ganz schön daran zu knabbern, denn "Kein schöner Land" ist nur der trügerische, harmlose Titel dieses aufschlussreichen und kritikbehafteten Buches, das weder Schönheit noch Verklärtheit verspricht. "Der Angriff der Acht" auf die deutsche Gegenwart ist ein ebenso sarkastischer wie unterhaltsamer Ausflug in die politischen, modischen, musischen, literarischen, kulinarischen und künstlerischen Gefilden der deutschen Gesellschaft.
Dabei knöpfen sich die acht Autoren das moderne Gesellschaftsbild vor, nehmen es auf das Kontroverseste auseinander und rechnen kurz und bündig, extrem schonungslos, aber immer mit einer Prise
Humor versetzt, mit den Unzulänglichkeiten und Defiziten der Deutschen ab.
Dabei wird das deutsche Wiener Schnitzel mit Jägersoße genauso durch den Kakao gezogen wie die „Kulturbanauserei“, die sich durch dezidierte Themenbereiche dieses aufklärerischen Werks zieht und
der absoluten Oberflächenneurose der Deutschen die Krone aufsetzt.
Wer sich jetzt schon in seinem Stolz angegriffen fühlt, der sollte sich dieser unbequemen Kost lieber vehement verweigern oder sich gerade deshalb mit den kritischen Perspektiven
auseinandersetzen.
©Nicole Hacke
Aufrührerisch und unbequem, weil sie grundsätzlich eine Wahrheit ausspricht, hat mich diese Lektüre dazu veranlasst, meine Sichtweise zu ändern, Dinge einmal anders zu machen als bisher und mich aus meiner sicheren Komfortzone hinaus zu bewegen.
Anstatt mich mit stupiden Beschäftigungen zu betäuben, stumpfsinnige Unterhaltungssendungen im Fernsehen anzuschauen, lese ich Bücher, die meiner zuweilen geistigen Trägheit immer wieder erneut
auf die Sprünge helfen und mich dazu anspornen, Neues zu wagen und mich eben nicht unterm Radar der Durchschnittlichkeit zu bewegen, sondern auch mal über mein eigenes Ziel hinauszuschießen,
selbst wenn es ein großes Risiko bedeutet. Aber was ist denn bitte gerade in diesen volatilen Zeiten risikofrei. Ich durchlebe einen großen Wandel, der mir eine ganze Menge abverlangt. Somit habe
ich gar keine Chance, weiter in meiner Bequemlichkeitsstarre zu verharren.
Mein Leben ist "Jetzt"! Und jetzt erst recht!
Gefällt Euch meine kleine Bücherauswahl? Habt Ihr lust darauf, mehr zu erfahren und tiefer in die einzelnen Themenbereiche einzusteigen? Auch wenn der Buchhandel derzeit geschlossen ist und auch die Corona-Krise vor geistigem Genuss keinen Halt gemacht hat, so kann man die Buchhandlungen dennoch tatkräftig unterstützen, indem man einfach online bestellt.
Anbei ein paar Adressen, über die Ihr weiterhin Euren Buchkonsum decken könnt.