13. JANUAR 2020
Die warmen Lichter der frohen Weihnachtszeit sind unlängst erloschen. Auch Silvester hat lange schon das neue Jahr eingeläutet und es wird langsam wieder friedlich und geruhsam nach all dem festlichen Trubel, der ausufernden Völlerei und der geschäftigen Betriebsamkeit während des hektischen Geschenkmarathons.
Was von all dem übrig bleibt, ist die gähnende Leere danach, die sich in der kalten und stillen Jahreszeit über den Gemütern der Menschen ausbreitet. Der Winter hat leider meistens eine sehr
einschläfernde, erschöpfende und oftmals auch deprimierende Wirkung auf den seelischen Haushalt des Homo sapiens, denn die sanfte Entschleunigung vom Treiben des Alltags kommt im besten Fall nur
der Tierwelt gut zupass.
Über Monate Winterschlaf halten, kann sich beispielsweise der Karrierist um keinen Preis leisten. Er muss Geld zum Leben verdienen, anstatt in irgendeinem gemütlichen Bau im Dornröschenschlaf
selig schlummernd auf Nüssen gebettet zu sein. Und das wiederum erfordert tagtäglichen Arbeitseinsatz im Wachzustand - fit, agil und idealerweise auch noch hoch motiviert.
Meistens jedoch läuft unser Organismus im Winter, ebenso wie bei den Tieren, auf Sparflamme. Uns fehlt, ganz klar, die Sonne und die damit einhergehenden warmen lichtdurchfluteten Tage, die uns Energie, Schwung und Elan geben. Dunkelheit und Kälte lassen uns hingegen müde, schlapp und schläfrig werden. Unsere Motorik rostet ein, die Muskulatur zieht sich aufgrund der frostigen Temperaturen zusammen. Am liebsten würden wir uns ebenfalls in den hinterletzten Winkel unserer gemütlichen vier Wände, nämlich ins Schlafparadies, zurückziehen und erst wieder aufwachen, wenn uns die ersten warmen Sonnenstrahlen des Frühlings an der Nase kitzelten.
Wie aber können wir verhindern, dass uns der Winter die allerletzten Kraftreserven raubt?
Ganz einfach! Mit einem Notfallkoffer im Gepäck hat man immer die passenden Helferlein zur Hand, die einen in den allerschlimmsten Fällen aus jedem Tief herausholen können. Meine ganz
persönlichen Assistenten im Kampf gegen den Winterblues stehen mir mit Rat und Tat, wie folgt, zur Seite:
1) Bücher, Bücher, Bücher
Lesen ist eine unglaublich heilsame Medizin. Es ist sogar erwiesen, dass eine Stunde intensives Lesen pro Tag die durchschnittliche Lebenserwartung deutlich erhöht. Und nicht nur als Treibstoff
für´s Gehirn scheint das Wunderwerk Buch zu taugen. Es entspannt, entschleunigt und entführt uns ganz ungezwungen in fantastische Welten, in die wir eintauchen und dabei ganz und gar unserem
Alltag entkommen - und sei es auch nur für ein paar inspirative Stunden.
2) Geselligkeit in freundschaftlicher Runde
Es ist ebenfalls bestätigt, dass gute und enge freundschaftliche Bande, die Gesundheit positiv beeinflussen. Warum dann nicht öfter mal in der kalten Jahreszeit in geselliger Runde,
Freundschaften pflegen, gute Gespräche führen, miteinander etwas unternehmen und sei es nur der Besuch eines guten Restaurants. Wichtig dabei ist einfach nur das Miteinander. Es stärkt die
Gruppendynamik und das Zugehörigkeitsgefühl, denn irgendwie sind wir doch auch am Ende nur die etwas anderen „Herdentiere“.
3) Konzerte, Theater, Museen
Jetzt ist genau die richtige Zeit, um sich in Kunstausstellungen, bei Konzertbesuchen oder Theateraufführungen die gehörige Portion Kultur um die Nase wehen zu lassen. Wer regelmäßig sinnvoller
Unterhaltung nachgeht, bereichert nicht nur seinen kulturellen Wissenshorizont, sondern erhöht gleichermaßen seinen Level an Glückshormonen. Kultureller Genuss ist wohl das höchste Maß der Dinge,
um die drögen Wintertage mit künstlerischen Highlights aufzupeppen und somit den Winter intensiv und abwechslungsreich zu gestalten.
4) Sei Dein eigener Künstler
Kreativität ist der Funke, der zu einem der schönsten Feuerwerke entfacht werden kann. Man muss sie nur kräftig und ausdauernd schüren. Und das funktioniert im Winter doch bestens. Warum also
nicht wieder etwas basteln, heimwerken, zeichnen, malen, tanzen oder musizieren, anstatt vor dem Fernseher unproduktive, geistlose Zeit zu verbringen?
5) Entspannung und Wellness
Gerade wenn es draußen so furchtbar kalt und ungemütlich ist, braucht unser Körper Entspannung und Wohlbefinden. Ein Saunagang oder ein Besuch in einer Wellnessoase mit Massageoption können uns
ebenso beglücken, wie meditative Übungen, Achtsamkeit in Form einer heißen Tasse Tee, oder Yoga. Danach fühlen wir uns wieder befreit, locker und fast schon leicht, wie eine Feder. Der bleierne
Guss der Lethargie, der unseren Körper beschwert und entkräftet hat, kann so wieder Energie auftanken.
6) Gesunde und vitale Kost
Sicherlich sind Weihnachtsgans und süße Naschereien das Nonplusultra, wenn sich während der Festtage die Frage nach kulinarischen Hochgenüssen stellt. Doch gesund sind sie auf Dauer leider nicht.
Sie beschweren unseren Magen, machen langfristig fettleibig, träge und äußerst müde. Dem entgegenzuwirken ist nicht schwer. Weniger Fleisch, dafür mehr gesunde und vitale Kost in Form von Gemüse,
Suppen, Fisch und Co. Bringen unsere Metabolik wieder auf Kurs.
7) Bewegung
Und da wir bereits beim Thema wären, ist natürlich Bewegung in Kombination mit ausgewogener Ernährung unerlässlich. Zwar fällt es uns im Winter schwer, Ausdauersportarten zu betreiben, aber auch
ein längerer Spaziergang, eine moderate Wanderung oder Bodensportarten, wie Pilates, Rückengymnastik oder Yoga reichen bereits aus, um unseren Körper auf ein Mindestlevel an Fitness zu heben.
8) Auszeiten einplanen
Und zu guter Letzt, mein absoluter Geheimtipp. Anstatt den Jahresurlaub komplett für die warmen, sonnigen Monate zu verbraten, kann man sich gut zwei Reservewochen für den Notfall zurücklegen und
diese dann im Winter einplanen. Es ist doch nichts schöner, als zu wissen, dass man, wenn es einen überkommt, schnell die Koffer packen und sich irgendwohin in die Sonne verabschieden kann,
während alle anderen sehnsüchtig auf die in weiter Ferne liegenden neuen Urlaubstage warten müssen.
Mit diesen einfachen, aber höchst wirkungsvollen Helfer für den Notfall kann man so die langen Wintermonate unbeschadet und positiv gestimmt angehen und überstehen. Ganz bestimmt wird auch Euch der Winterblues dann nicht mehr so leicht überkommen.
Eure