07. JULI 2020
UNAUFGEFORDERTE WERBUNG
©Nicole Hacke / kleine, verwinkelte Gassen in Monschau
Wer sich in der Nordeifel auf den zahlreichen Wanderwegen verliert, der darf weder an der romantischen Fachwerkstadt Monschau vorbeimarschieren, noch seinen Urlaub beenden, bevor er diesem entzückenden Juwel nicht wenigstens einen Besuch abgestattet hat.
In seiner 300-jährigen Geschichte blickt der Ort mit seinen schiefen Häusern, verwinkelten Gassen, einer reichen Historie sowie seiner imposanten Burg, auf traditionelles Handwerk, Museen,
Galerien und ein reiches Kunst- und Kulturleben zurück.
Wer Fachwerkbauten, nostalgisches Flair und die Mélange aus Vergangenheit und moderner Lebensart liebt, der ist in Monschau genau richtig.
Bei meinem heutigen Besuch, der mich vom Besucherparkplatz am Ortseingang des Fachwerkidylls in das goldene Zentrum entlang des Flussufers der Rur führt, spaziere ich fast ganz alleine durch die,
von pittoresken Bauten gesäumten, schmalen Gassen.
Langsam, um bloß nichts zu verpassen, sauge ich fast schon jeden ungeraden Winkel, jede schmale Seitenflucht und die farbenprächtig bepflanzten Fenstersimse, der in Schieflage befindlichen
Häuser, auf.
©Nicole Hacke / kleine, verwinkelte Gassen in Monschau
©Nicole Hacke / Ortseingang von Monschau
©Nicole Hacke / Bäckerei Oebel
©Nicole Hacke / Printen in allen erdenklichen Geschmacksrichtungen in der Bäckerei Rur Café
Immer dem Verlauf der plätschernden Rur folgend, gelange ich über die eine oder andere Steinbrücke alsbald in den mittelalterlichen Kern der verschlafen wirkenden Kleinstadt, die so viel Charme und Liebreiz versprüht, wie selten ein Kleinod inmitten einer opulenten Naturlandschaft.
In einem kleinen Talkessel gelegen, umgeben von einer hügeligen Mischwaldvegetation scheint es sich gemütlich und entspannt zu leben, obgleich der Schein auch trügen mag.
Als Standort mit Alleinstellungsmerkmal, der mit dem jährlich inszenierten Monschau-Festival für Kulturliebhaber aufwartet, hat sich unlängst die Popularität der reizenden historischen Siedlung
bis weit über die Grenzen des Monschauer Landes herumgesprochen.
Auf der im 12. Jahrhundert entstandenen Burganlage, die auch einmalige Ausblicke auf die Stadtkulisse bietet, kommen sowohl Historiker, Abenteurer als auch Musikfreunde auf ihren Genuss, denn
Letztere dürfen sich jedes Jahr auf Opernvorstellungen, Ballettaufführungen oder aber Konzerte renommierter Künstler freuen.
Fast verwundert es mich da ein wenig, dass der verzauberte Ort heute einem Dornröschenschlaf erlegen scheint, denn die touristische Attraktion ist so gut wie ausgestorben.
Vielleicht aber mag es auch daran liegen, dass die Gesundheitskrise viele Touristen immer noch vor Massenansammlungen und dergleichen zurückschrecken lässt, was im Umkehrschluss ein ganz klarer
Vorteil für mich darstellt, denn so kann ich ganz ohne Hektik und dem Lärm der Zeit, der Ruhe, der Magie und dem Duft der Vergangenheit nachspüren.
©Nicole Hacke / prächtige Fachwerkfassaden
©Nicole Hacke / Mauerblümchen
©Nicole Hacke / krumm und schief und doch so schön
Vorbei geht es zuerst an der Bäckerei Rur Café, in der ich mir neben traditionell gebackenem Brot, die aus der Region bekannten Printen einverleibe, die wirklich fantastisch schmecken und eine absolute Empfehlung wert sind. Seit 1770 besteht die familiengeführte Bäckerei, in der sogar die himmlisch schmeckenden Monschauer Dütchen erfunden wurden. Sie bestehen aus Biskuitteig und werden je nach Gusto mit Eis, Obst oder Sahne gefüllt.
Danach lasse ich mich genüsslich von Gasse zu Gasse treiben und mache an der ersten, sehr emblematischen Sehenswürdigkeit halt.
Das Rote Haus, einst Wohnsitz des Tuchmachers Johann Heinrich Scheibler, zählt mit
seiner im Rokoko und Luis-Seize-Stil geprägten Einrichtung, zu einem der wohl elitärsten großbürgerlichen Repräsentantenhäuser
Monschaus.
Besonders beeindruckend ist die über drei Stockwerke freitragend gebaute Wendeltreppe, die aus massivem Eichenholz errichtet wurde.
Weiter führt mich mein Stadtrundgang zum Haus Troistorff, das ebenfalls zu einem ehemals bauhistorisch eindrucksvollem Wohnhaus zählte. Ebenfalls im Besitz einer Tuchfabrikantenfamilie wurde das Anwesen der Troistorff 1783 nach dem Vorbild der Stadthäuser des Adels konzipiert.
Heute lassen sich Pärchen im berühmten Tapetenzimmer standesamtlich trauen, wovon auch der vor dem Portal aufgestellte „blaue Baum“ Zeugnis ablegt.
©Nicole Hacke / das Rote Haus
©Nicole Hacke / das Rote Haus
©Nicole Hacke / Haus Troistorff
©Nicole Hacke / Haus Troistorff - "blauer Baum"
Bei näherer Betrachtung der Außenfassade erlebe ich eine visuelle Opulenz an reichen Schnitzereien, die das Hauptportal zieren, sowie kunstvolle Schmiedearbeiten, die mir an den Treppen- und Balkongeländer direkt ins Auge springen.
Ganz sicher sollte man sich für Monschau sehr viel Zeit nehmen und aufmerksam seinen Blick nicht nur nach links oder rechts wenden, sondern diesen auch mal nach oben schweifen lassen, denn so viel Detailreichtum sieht man selten so geballt auf kleinstem Raum.
Nachdem ich nun neugierig jeden verborgenen Winkel des Ortskerns von Monschau abgegrast habe, an der Kafferösterei Wilhelm Maasen www.caffeeroesterei.de kurz halt gemacht habe, um das köstliche Aroma der frisch gemahlenen Kaffeebohnen zu inhalieren, treibt es
mich nun langsam zur Burg hinauf.
Die aus dem 12. Jahrhundert stammende Festung offenbart herrliche Panoramen auf Monschau und Umgebung. Die mittlerweile zur Jugendherberge
umfunktionierte Burganlage, dient gleichermaßen als kulturelle Anlaufstelle für das Monschau-Festival, das als Open-Air- Highlight mit einer
Vielzahl an musikalischen Angeboten punktet, leider Gottes, aufgrund der Corona- Krise, dieses Jahr aber ins Wasser fallen musste.
©Nicole Hacke / das Zentrum der Altstadt von Monschau - fotogener Hotspot
©Nicole Hacke / das Zentrum der Altstadt von Monschau - fotogener Hotspot
©Nicole Hacke / das Zentrum der Altstadt von Monschau - fotogener Hotspot
©Nicole Hacke / das Zentrum der Altstadt von Monschau - fotogener Hotspot
Direkt auf der gegenüberliegenden Seite der Burg befindet sich die Ruine Haller, die als eigenständige Befestigungsanlage im 13. Jahrhundert errichtet wurde und kostenfrei besichtigt werden kann.
Von dort aus hat man fast eine noch schönere und eindrucksvollere Aussicht auf die liebliche Fachwerkoase der märchenhaften Altstadt.
Wem das allerdings noch nicht genug sein sollte, der kann auf einem 2,1 km langem Panoramarundweg den Perspektivenreichtum der Kleinstadt von
oben erleben und dabei über unzählige Treppenstufen auf dem Kierberg den „Eifel-Blick“ über die Altstadt schweifen lassen.
Etwas verschwitz, aber sehr beeindruckt von der historischen Vielfalt Monschaus, beende ich meinen Stadtrundgang - nicht aber, ohne noch mal einen wehmütigen Blick über die Schulter
zurückzuwerfen.
Wer einmal hier war, kommt wieder, denn es gibt hier noch so viel mehr zu entdecken.
Die schönsten Fotospots findet man in Monschau fast überall. Ob auf einer der unzähligen Brücken oder in den vielen verwinkelten Gassen. Es gibt kaum ein Fotomotiv, das nicht gelingen wird, denn Monschau zählt zu einem der fotogensten Hotspots in der Nordeifel.
©Nicole Hacke / 2,1 km langer Panoramaweg oberhalb von Monschau - fotogener Hotspot
©Nicole Hacke / Blick von Panoramaweg auf die Altstadt von Monschau - fotogener Hotspot
©Nicole Hacke / Blick auf die Haller Ruine vom Panoramaweg
©Nicole Hacke / der "Eifel-Blick" vom Kierberg auf das Zentrum der Altstadt von Monschau - fotogener Hotspot
©Nicole Hacke
Insbesondere vom Panoramaweg unterhalb der Ruine Haller lassen sich wunderbare Fotomotive finden. Ganz egal, ob Du mit einem Weitwinkelobjektiv hantierst oder, so wie ich, mit einer 30 mm Festbrennweite unterwegs bist, kunstvolle Bildausschnitte lassen sich ganz leicht auch mit einem weniger weitwinkligen Objektiv fotografieren, je nachdem, welchen Effekt Du dabei erzielen willst.
Die historische Senfmühle, die etwas außerhalb des Altstadtkerns gelegen ist, wartet mit 22 verschiedenen Senfsorten auf. Hier darf man nicht nur die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen probieren, sondern genießt gleichermaßen eine Führung durch das 100 Jahre alte Traditionshandwerk, das sich immer noch in 5. Generation im Familienbesitz befindet.
Website:www.senfmühle.de
©Nicole Hacke / Altstadt
©Nicole Hacke /Fußgängerzone
©Nicole Hacke / eines von 300 Fachwerkhäusern in der Altstadt von Monschau
In der Monschauer Glashütte werden, in Anlehnung an die alte römische Glasbläserkunst, auch heute noch Vasen, Karaffen, Gläser und dergleichen fabriziert. Die Glashütte kann ganzjährig besichtigt werden und lässt auch ganz individuelle Glaswaren auf Wunsch anfertigen.
Website: www.glashuettemonschau.com
Solltest Du dann noch Zeit haben, lasse Dich von der herrlichen Glasbläserkunst inspirieren und besuche die Monschauer Glashütte.
Vergiss auch nicht, Dich während Deiner Besichtigungstour durch den Stadtkern zu stärken - meine Empfehlung für Dich: das Schloßcafé.
©Nicole Hacke/ das Schoßcafé
©Nicole Hacke/ Heckendorf Höfels