17. November 2019
UNAUFGEFORDERTE WERBUNG
Es sollte einfach nur ein Budget-Urlaub werden. Irgendwo auf einer warmen griechischen Insel, Ende September. Entfliehen wollte ich der herannahenden Kälte Deutschlands und in der Wärme des Südens wenigstens noch die letzten Sommertage um zwei Wochen verlängern, bevor der kühle Herbst endgültig Einzug hielte. Also entschied ich mich für die nördlichste der dodekadischen Inseln, die mir vor allem als sehr grüne und ursprüngliche Insel angekündigt wurde: Thassos!
Ab Thessaloniki geht die Autofahrt über Land, vorbei an Gebirgszügen, einsamen Dörfern und so viel Weite und Natur, wie es mit dem bloßen Auge gerade noch so zu erfassen geht. Knapp zwei Stunden dauert es bis zum Fähranleger in Kavala und ich bin Startbereit für die Überfahrt auf die hoffentlich noch relativ einsame, wenig besuchte Insel.
Auf der Fähre setze ich mich sofort an Deck, blicke beim Ablegen zurück auf die historische Altstadt von Kavala und beobachte die mit mir reisenden Möwen, die schreiend an mir vorbeiziehen und über das Meer der Sonne entgegenfliegen. Ich fühle mich beschwingt und heiter, locker und gelassen. Die Sonne tut ihr übriges, mich in einen total entspannten Zustand zu versetzten. Die Luft, die schwer getränkt ist vom Salzwasser des Meeres, lässt mich ruhig und zufrieden werden. Ich bin so absolut bereit für Erholung, Erlebnis, Kulinarik und Kultur, aber vor allem bin ich bereit, einmal wieder Zeit mit mir selbst zu verbringen.
Im Hafen von Limenas auf Thassos schlendere ich an der Promenade, die klein, aber fein ist, an Fischkuttern vorbei und beobachte die Fischer bei ihrem morgendlichen Landgang. Sie haben große Fänge aus dem Meer mitgebracht. Die Netze werden aufgefächert und es zappeln die kleinen, mittleren bis großen Brocken darin und hoffen auf Freilassung. Doch ganz sicher wird das nicht passieren, denn die noch offenen Tavernen und Restaurants auf Thassos und Umgebung warten bereits sehnsüchtig auf Nachschub, um die wenigen Touristen, die Ende September noch auf der Insel urlauben, mit Köstlichkeiten aus dem Mittelmeer zu versorgen.
Tatsächlich ist es in der Hauptstadt Limenas nicht immer so ruhig, wie gerade jetzt im September. Noch vor 2006 galt die Insel als besonders ursprünglich, einsam und kaum touristisch erschlossen. Verirren taten sich lediglich die Griechen vom nördlichen Festland, die um den Charme und die Lieblichkeit der grünen Insel wussten. Mittlerweile ist auch dieser Fleck heile Welt vom Massentourismus aus ganz Europa vereinnahmt worden. Doch davon bekomme ich zu Ende der Saison wahrlich nicht viel mit. Die überschaubare Anzahl der originellen Strandbars am Ende der Hafenpromenade laden zum Verweilen ein und bieten freie Platzwahl, ohne Gedränge, ohne Geschubse und ohne nerviges Warten auf Speisekarte und Essen.
Zufrieden lasse ich mich weitertreiben und meinen Blick über das Meer und hinter mir in Richtung Gebirge wandern. Mit der höchsten Erhebung, die um die 1200 Höhenmeter zählt, kann man bei dieser Insel wohl von einem Outdoor-Paradies sprechen. Viele Wege sind ganz besonders für Mountainbiker geeignet, da die überwiegend breiten Forststraßen ausgedehntere Touren auf längeren Streckenabschnitten ermöglichen. Aber auch für Wanderbegeisterte gibt es Trails, die gangbar und durchaus reizvoll sind, sollte der Strandurlaub alleine nicht genügen.
Tatsächlich sind zwei Drittel der Insel grün - abergrün möchte man fast behaupten. Neben den typischen mediterranen Nadel- und Piniengewächsen gedeihen ebenfalls Laubbäume, zu denen die Kastanie als gängigster Vertreter der opulent sprießenden Eilandvegetation zählt. Leider gibt es aber auch eine Kehrseite, denn Thassos erlebt in größeren Abständen immer mal wieder verheerende Waldbrände, die mittlerweile ein Drittel des Inselgrüns zerstört haben. Die sichtbaren Spuren und die landschaftliche Verwüstung sind deutlich zu erkennen. Dort, wo das Grün nicht mehr durchkommt, liegen abgeknickte Bäume, zeigen sich abgerissene, verkohlte Baumstummel. Mehrere Generationen wird es wohl überdauern, bis sich dieser Teil der Insel komplett wieder regeneriert hat.
Für den gemeinen Touristen offenbart sich Thassos sicherlich nicht als die griechischste aller Inseln, wartet sie nicht mit weißen Häusern, blauen Türen und Fenstern, sowie Extremem zwischen felsiger Kargheit und dörflicher Schönheit auf. Dominiert wird Thassos von versteckten Bergdörfern, die teils verlassen und geisterhaft erscheinen. Zerfallene Steinhäuser versprühen einen morbiden Charme, den man mögen muss. Wild und ungestüm ist die Natur im Kern, rau aber herzlich, so wie die Menschen, die scheinbar sehr zurückgezogen leben.
Schlendert man durch eines der unzähligen Dörfer, meint man, fast ausschließlich Katzen zu begegnen. Überall huschen sie durch Gartenzäune, springen über hohe Mauern oder überqueren einfach nur die engen, schmalen Gassen. Hin und wieder sieht man auch ältere Frauen, in schwarz gekleidet, ihres Weges ziehen, leicht gekrümmt, buckelig und von harter Arbeit gezeichnet. Sie tragen schwarz, weil sie verwitwet sind und weil die Tradition es so verlangt.
Puristisch, einfach und wenig berührt, so würde ich Thassos, obgleich der Tourismus auch hier schon längst angeklopft hat, bezeichnen. Schlichte Schönheit, gepaart mit rauer Eleganz, ja, so wirkt Thassos auf mich - keine wirkliche Bilderbuchinsel für verklärte Griechenlandurlauber, aber authentisch, echt und absolut.
Traditionen sind den Griechen wichtig. Und der Glaube, die Kirche und die Orthodoxie stehen über allem, omnipräsent. Wer als Grieche meint, dem entkommen zu können, irrt gewaltig. Nichts hält die Familie, die Gesellschaft, das griechische Miteinander so zusammen, wie der fest verwurzelte Glaube. Er ist der Kleber einer gut funktionierenden Gemeinschaft. Er hält Werte und Traditionen am Leben und verhindert, dass die besonderen Gebräuche dieses Landes irgendwann einmal aussterben.
Mich macht es daher auch immer ein bisschen ehrfürchtig, wenn ich ein griechisches Gotteshaus betrete und mich die uralten Ikonen von den Kirchenwänden mit Blicken, beinahe strafend, von oben bis unten taxieren, so als wollten sie mir andeuten, ich wäre ihrer nicht würdig. Ja, ich weiß, ich bin, wenn überhaupt, nur spirituell veranlagt. Mit den orthodoxen Gepflogenheiten kenne ich mich leider nur im Ansatz aus. Dennoch bin ich jedes Mal zutiefst beeindruckt, wenn ich eine Kirche, wie die des Heiligen St. Nikolaos in Limenas betrete, denn die Hauptkirche der Stadt zählt wohl zu einer der imposantesten der Insel.
Ebenfalls erwähnenswert ist das Kloster des Erzengel Michael, eines der größten und bekanntesten heiligen Stätten auf Thassos. Ausschließlich von Nonnen bewohnt, dürfen Männer und Frauen, mit einem Überwurf sittsam bekleidet, den Klosterinnenhof und die Gebetskappelle betreten. Vom herrlich bepflanzten, blumenreichen Innenhof hat man eine sensationelle Aussicht auf die Ägäis, denn das Kloster liegt abschüssig direkt am Abgrund einer Klippe und thront somit hoch über dem rauschenden Meer.
Gastlichkeit wird an diesem stillen Ort scheinbar groß geschrieben, denn vor dem Eingang der Kapelle steht eine Schale mit zuckersüßen, in Rosenwasser getränkten Loukoumi, von denen sich jeder gerne bedienen darf - und zwar so oft er mag!
Wen das Sightseeing und Strandbaden auf die Dauer zu einseitig wird, der hat mehrere Optionen auch auf sportliche Erkundungstour zu gehen. Eine der landschaftlich schönsten und historisch eindrucksvollsten Wanderungen, ist der Rundweg von Limenas ausgehend zur Akropolis. Von dort hat man einen atemberaubenden Blick auf die Stadt und den Hafen.
Am Ende der Hafenpromenade, rechter Hand, steigt ein rot markierter Wanderpfad eine steile Böschung hinauf. In nur wenigen Schritten gelangt man von dort direkt auf einen breiteren von Pinien und Olivenbäumen bewaldeten, nadelbedeckten Pfad, der sich bequem immer stetig bergauf windet.
Der Wanderpfad E2 ist für sportlich trainierte Menschen einfach zu begehen, erfordert eine leichte bis mittlere Kondition und führt über stellenweise Steile Aufstiege und Treppen, zur fotogenen Kapelle Agio Apostoli, vorbei an einem der schönsten Amphitheater Griechenlands, weiter zum Schrein des Pan, bis hinauf zur Akropolis, von wo aus man einen sensationellen Blick auf die Stadt, den Hafen und das Meer erhaschen kann.
Wer danach noch nicht genug hat, folgt weiter dem Rundweg auf steinigen, schmalen, leicht abfallenden Küstenabschnitten, durch lauschige Olivenhaine, die immer wieder die Sicht auf malerische Buchten freilegen. Von dort gelangt man innerhalb kürzester Zeit zurück auf den ursprünglichen Wegabschnitt, der direkt wieder in der Hafenpromenade von Limenas mündet.
Nach dieser ausgiebigen Tour, die nicht länger als eine Stunde Wegstrecke benötigt, stärke ich mich in der Karnagio Bar, die unterhalb der Kapelle Agios Apostoli, versteckt in einer felsigen Bucht liegt. Der Strand dort ist kein gewöhnlicher, denn die enge Bucht wurde mit feinstem Marmorkiesel aufgehäuft und bildet zum türkisblauen Meer den schönsten Kontrast, den man sich vorstellen kann. Dort, wo die Welt überschaubar, ruhig und bilderbuchschön ist, gönne ich meinen müden Beinen eine Verschnaufpause und lasse den Tag langsam bei einem Cocktail ausklingen.
Erbaut um 500 v. Chr. zählt das Amphitheater von Limenas zu den schönsten in ganz Griechenland. Seine Akustik ist einzigartig und die seit 2006 andauernden Restaurationsarbeiten sollen bis zum Jahr 2023 endgültig abgeschlossen sein. Dann nämlich wird das Theater für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Konzerte, antike griechische Schauspiele und derlei kann man dann auf dem antiken Schauplatz live miterleben. Einst erbaut für die dazumal populären Gladiatorenkämpfe und Jagdspiele, bietet das weitläufige Areal Sitzplätze für bis zu 1800 Menschen.
Zu einem der schönsten Sandstrände zählt als klarer Favorit der Golden Beach, der mit feinstem, hellstem Sand aufwartet und wohl deshalb auch einer der begehrtesten und beliebtesten Strände auf Thassos ist. Im Nordosten der Insel gelegen, verläuft er in einer idyllischen Bucht zwischen den Dörfern Potomia und Panagia.
Fast marmorweiß und unglaublich fein ist der Sandstrand, das Wasser so klar, dass man bis auf den Grund sehen und dabei die Fische beobachten kann. Das Meer entlang des Strandes ist sehr flach abfallend, der Wellengang ruhig, fast still, sodass man als ungeübter Schwimmer unbesorgt in dem kristallklaren, kühlenden Wasser umherplanschen kann.
Doch der für mich persönlich zauberhafteste Strand, weil klein, schnuckelig und versteckt gelegen, ist der Aliki Strand, der ca. 32 km vom Golden Beach entfernt ist. Auf einer Halbinsel gelegen spaltet sich der überschaubare Strandabschnitt in zwei Buchten mit kristallklarem Wasser und weichem Sandstrand. Die Hauptsehenswürdigkeit jedoch, die man sich dort auf jeden Fall einmal anschauen sollte, ist die antike Ausgrabungsstätte, die kostenfrei besichtigt werden kann und sich in unmittelbarer Strandnähe befindet.
Unweit der antiken Ruinen, in einem beschatteten Waldstück versteckt, entdeckt man einen frei stehenden, gut erhaltenen Sarkophag. Die traurige Geschichte zweier junger Frauen lässt geheimnisvolle Mystik um ihren frühen Tod aufkommen. Doch der Tag ist zu herrlich, um ihn an traurige Schicksale zu verschwenden.
Und was man in Griechenland so alles Feines zu essen bekommt. Angefangen bei fangfrischen Fischen, Meeresfrüchten, Lamm, Bauernsalat, gebratenen Auberginen über Zaziki und in Knoblauch getränktes Weißbrot, bis hin zu den süffigsten Rotweinen des Landes, bleiben wirklich keine Genusswünsche unerfüllt.
Nichts ist so bezeichnend für die Insel Thassos, wie ihre abgelegenen Bergdörfer, die einen sehr eigenen, fast schon morbiden Charme ausstrahlen. Kaum erinnern sie mich an die so typisch malerischen weißen Häuser mit blauem Anstrich, die das Bild der kykladischen Inseln charakterisieren. So etwas wird man auf Thassos nicht wirklich finden. Vorwiegend dominieren hier, so wie in fast allen griechischen Bergregionen des Festlands auch, die klassischen Steinhäuser.
Auf meinem Weg nach Theologos, dem wohl größten und touristisch erschlossenen Bergdorf der Insel, geht die Fahrt mit dem Auto über enge, gut ausgebaute Serpentinen immer höher hinauf Richtung Gebirge. Leider regnet es nun schon den ganzen Vormittag, sodass an eine ausgiebige Wanderung nicht mehr zu denken ist.
Stattdessen vertreibe ich mir die Zeit beim Erkunden der Ortschaft, die neben heimischen Produkten, wie Oliven, Berghonig und eingelegten Obst in Honig und Zuckersirup, auch eine ganz besondere Attraktion zu bieten hat: das Folkloremuseum, eines der stattlichsten Häuser der Ortschaft, welches vor fast zweihundert Jahren dem damaligen Bürgermeister Chatzigeorgiou als repräsentative Villa auf 2. Stockwerken diente.
Die Ausstellung selbst zeigt in der obersten Etage die, nach Originalen, restaurierten Wohnbereiche, wie Schlafzimmer und Versammlungsraum. Schon beim Betreten des Wohnbereichs stelle ich erstaunt fest, dass die Räumlichkeit zwar nicht klein, aber wenig kommod ist, kaum Gemütlichkeit ausstrahlt und lediglich zweckmäßig eingerichtet wurde. Auf dem Sofa entspannt "abhängen", stand damals ganz sicher nicht an der Tagesordnung. Dennoch hätte ich mir unter einer pompösen Villa, die zu repräsentativen Zwecken genutzt wurde, etwas anderes vorgestellt. Allerdings darf man nicht außer Acht lassen, dass das Leben vor zweihundert Jahren ein gänzlich anderes war als heute.
Im ersten Stockwerk lasse ich mich auf meiner Reise in die Vergangenheit von den Trachten und folkloristischen Wand - und Deckenstickereien beeindrucken, bevor ich mir im Parterre die Nachbildungen von Mehlmühlen, Werkzeugen und Olivenpressen anschaue. Insgesamt hat sich dieser kleine Exkurs in das Leben von "Damals" sehr gelohnt. Ich habe jetzt einen ersten, sehr fundierten Eindruck darüber erlangt, wie das Leben in den Bergregionen von Thassos gewesen sein muss und was diese Insel vielleicht bis heute noch in ihrer Ursprünglichkeit ausmacht.
Gleich am nächsten Tag geht meine Entdeckungstour weiter in weniger touristische Gefilden. Vom Bergdorf Megalo Kasaviti starte ich auf einer gut ausgebauten Forststraße meine Wanderung. Es geht stetig bergauf, bis ich schließlich nach ca. einer Stunde auf einem Höhenkamm angelange, wo sich mir sensationelle Ausblicke auf die umliegenden Bergkämme und das Mittelmeer auftun. An einer lauschigen Kapelle, die von einer riesigen Platane beschattet wird, führt mein Weg mich eigentlich auf einer zirkulären Route talabwärts wieder zurück an meinen Ausgangspunkt.
Nur dass ich diese Rechnung leider nicht mit dem Viehgatter gemacht habe. Es ist zugesperrt, mit Stacheldraht versehen und so hoch, dass ich nicht hinüberklettern kann und, wohl oder übel, alles, was ich bislang an Wegstrecke abgestiegen bin, nun wieder hinaufklettern muss. Mal wieder möchte ich mich schwarz ärgern über diese Unsinnigkeit. Aber was soll´s. Es hilft ja nichts, ich muss den gleichen Weg, den ich auch gekommen bin, wieder zurück.
Ein bisschen erschöpft und leicht dehydriert treffe ich nach fast drei Stunden in Megalo Kasaviti ein. Jetzt brauche ich eine Stärkung. Viele Einkehrmöglichkeiten scheint es hier ja nicht zu geben. Fast, wie ausgestorben, wirkt der Ortskern auf mich. Dennoch ist es hier wunderschön, herrlich begrünt und wie immer steht die riesengroße Platane mitten im Ort. Manche Dinge ändern sich, Gott sei Dank, nie.
Da entdecke ich plötzlich ein Schild, dass mir den Weg zu einem Café weist. Ein paar Schritte vom Ortskern die Abzweigung hinauf und schon sehe ich es. Ein kleines, Café mit Terrasse und einem Ausblick auf das Gebirge, den man absolut nicht missen möchte. Ich setzte mich erleichtert und zufrieden an einen der vielen künstlerisch bemalten Tische und wage kaum, meine Hände darauf abzustützen. Ob die Malereien handgemalte Unikate sind oder ob man die Tische so kaufen kann, rätsele ich so vor mich hin.
Wie ich relativ schnell in Erfahrung bringe, sind die vielen Tische wirklich alle von der Cafébesitzerin von Hand bemalt worden. Ich bin beeindruckt und fasziniert. Ein Künstlercafé irgendwo am Ende dieser kleinen Inselwelt. Wie schön ist denn das! Und das Beste kommt schließlich noch.
Als ich mich auf einen Kaffee und ein Stück Kuchen freuen will, wird mir höflich signalisiert, dass es nur in Honig und Zuckersirup eingelegtes Obst gäbe. Na ja, das ist zwar nicht so ganz mein Fall. Aber heute mache ich ausnahmsweise mal eine Ausnahme und probiere, was mir hier als Spezialität angeboten wird. Und was soll ich sagen: Das Beste, was man mir jemals als "süße Sünde" angeboten hat, genieße ich nun hier in diesem Café im Nirgendwo - und sonst nirgendwo so ausgezeichnet!
Die letzten Tage verstreichen. Ich lasse den Urlaub, die zwei Wochen auf Thassos noch mal im Geist Revue passieren. Und ich kann nur sagen, er hatte alles, was einen perfekten Urlaub ausmachen sollte. Entspannung, Erholung, Ruhe, Meer, gutes Essen, viel Sonne, Strand, Abenteuer, Outdoor-Vergnügen, liebenswerte Menschen, neu geknüpfte Freundschaften, lauschige, romantische Abende und ganz besonders, viele atemberaubende Sonnenuntergänge. Davon kann ich in Griechenland und insbesondere auf den griechischen Inseln meistens nie genug bekommen.
Am nächsten Morgen blicke ich wehmütig von der Fähre auf die immer kleiner werdende grünste aller griechischen Inseln zurück. Ich weiß nicht, ob ich wiederkomme, wann ich wiederkomme oder ob ich zukünftig nicht doch noch andere Inseln entdecken möchte. Aber eines weiß ich ganz gewiss. Du bist eine Perle, Thassos, ein kleines Juwel, das im Vergleich zu vielen anderen Inseln noch vor Ursprünglichkeit sprüht. Bewahre sie Dir!