EIN WILDABENTEUERLICHER PANORAMAWEG ZUR BURG FALKENSTEIN
28. JUNI 2020
UNAUFGEFORDERTE WERBUNG
©Nicole Hacke / eindrucksvolles Panorama auf die Ourtalschleife und den malerischen Ort Bivels
Die Ourtalschleife gehört, ohne Frage, zu den wohl eindrucksvollsten Naturerlebnissen in der Südeifel.
Noch in den 50 er Jahren als kleiner Bach zu bewundern, der sich um den verschlafenen Ort Bivels schlenkerte, windet sich mittlerweile eine breite, höchst beeindruckende Flussstraße durch das
landschaftliche Grün der Südeifel, die für unverwechselbare Postkartenmotive Modell steht.
Was man nicht sieht, wenn man von der höchsten Erhebung hinab auf die Flussschlaufe blickt: die Ourtalschleife gehört zu einer der imposantesten Stauseen, die das Großherzogtum Luxemburg Mitte
des letzten Jahrhunderts errichtet hat.
Von der Natur weitestgehend verschluckt, befindet sich hier eines der größten Pumpspeicherkraftwerke Europas. Und nicht nur das! Auch die märchenhaft in die Landschaft eingebettete Burgruine
Falkenstein, die sich in Privatbesitz befindet, erzählt eine uralte Geschichte.
©Nicole Hacke / durch lauschige Buchenwälder stetig bergab zur Burg Falkenstein
©Nicole Hacke
Genau aus diesem Grund begebe ich mich heute auf eine kleine Rundtour, die am Parkplatz Waldhof-Falkenstein beginnt und mich vorbei an malerischen Aussichtspunkten auf die Ourschleife zur Burg Falkenstein und zurück zum Ausgangspunkt meiner Wanderung bringt.
Mit nur 6 km Länge zählt dieser kleine Vorgeschmack auf die 15,2 km lange Nat´ Our Route 4 zu einer sehr eindrucksvollen Alternative, die in jedem Fall den Appetit auf mehr Wandervergnügen anregt
und auch für weniger ausdauerfreudige Wanderer gut geeignet ist.
Auf einem Höhenplateau startend, verläuft der vorerst breite Fußweg durch licht bewaldetes Gebiet moderat bergab. Mit leichtem Gefälle laufe ich durch schattige Laubwaldabschnitte, die immer
wieder unverwechselbar eindrucksvolle Panoramen auf die in Schlangenlinien verlaufende Ourtalschleife frei legt.
Sanfte urwaldähnliche Hügellandschaften schmiegen sich wie angegossen in die charakteristische Landschaft der Eifel und verschmelzen fast schon zu einer Einheit mit dem formschönen Flussbett der
Our.
©Nicole Hacke / wildwachsende Fingerhüte am Wegesrand
©Nicole Hacke / Fingerhüte soweit das Auge reicht
Rechter Hand säumt eine Allee von magentafarbenen Fingerhüten meinen Weg. So viel florale Pracht auf einem Fleck habe ich selten so üppig in freier Wildbahn gedeihen sehen.
Ein explosiver Farbrausch scheint nichts gegen diese, wie Unkraut wachsende, Opulenz. Immer dem Gefälle nach, wandert es sich ohne schweißtreibende Anstrengung schnurstracks in weniger als 20 Gehminuten zur Burg Falkenstein. Dort angekommen stehe ich erst Mal wie der sprichwörtliche Ochs vorm Berg, vor einem verschlossenen, schmiedeeisernen Tor, das mich nicht hinein lassen will in den verwunschenen Burggarten.
„Betreten verboten“, signalisiert mir ein unübersehbares Schild direkt hinter verschlossenen Toren - und ich muss mich wohl oder übel mit der spärlichen Sicht auf die noch gut erhaltene Burgruine
begnügen.
Auf einem steilen Bergsporn gelegen, muss der Ausblick über das Tal der Our phänomenal sein. Leider bekomme ich davon aber nicht viel mit, denn hinter zugewucherten Hecken kann ich gerade noch
die Spitze des gut erhaltenen Wohnturms entdecken.
©Nicole Hacke / auf dem Weg zur Burg Falkenstein
©Nicole Hacke / vor den Toren der Burg Falkenstein
©Nicole Hacke
Auch das Wohnhaus und die romanische Kapelle, die sich weitestgehend meinem Sichtfeld entziehen, befinden sich im Privatbesitz und können daher auch nicht besichtigt werden.
Ungetaner Dinge trete ich meinen Rückweg an und bin überrascht, dass sich mir plötzlich linker Hand kurz nach Verlassen des Burggeländes ein schmaler, steil hinab windender Pfad auftut.
Recht alpin mutet das Wegstück an, dessen Verlauf ich nunmehr erahnen kann. Steinige, verwurzelte und gerade mal 4 Fuß breite Passagen machen diesen Abschnitt der Wanderung zu etwas
Einzigartigem. Durch teils stark überwachsene Laubwaldabschnitte, die sich mir in den unterschiedlichsten Grüntönen präsentieren, gelange ich über abschüssige Passagen immer wieder an
panoramareiche Aussichtspunkte, von wo aus ich direkt auf die schöne u-förmige Biegung der Our und die sich weit bis zum Horizont abzeichnende abergrüne Landschaft blicken kann.
Wie hineingemalt, fast wie ein kleiner Klecks im großen Ganzen, zeichnet sich vor meinen Augen der Ort Bivels ab, der unmittelbar am Ufer der Our liegt und noch verschlafener wirkt als viele
andere Ortschaften in der Region.
©Nicole Hacke / wildromantische Waldpassagen
©Nicole Hacke / verzauberte Märchenwaldlandschaft
©Nicole Hacke / auf schmalen Pfaden durch überwucherte Laubwälder
Leider mussten durch den Bau des Stausystems unzählige Häuser der Verbreiterung des Flussbettes weichen, sodass sich der Ursprung des heutigen Dorfes nur noch erahnen lässt.
Selbst die Kirche wurde von Grund auf neu errichtet, nachdem aus dem kleinen Bach ein großer, breiter Fluss geworden war.
Langsam verschwindet die Our wieder hinter dicht bewachsenen Baumgruppierungen. Mittlerweile geht es nur noch steil bergauf. Die Talmulde verlassend, muss ich nun alles, was ich flott und wendig
für eine gute Viertelstunde bergab gelaufen bin, etwas mühseliger wieder hinaufsteigen, um auf der anderen Seite der Bergflanke wieder zum Ausgangspunkt meiner Wanderung zu gelangen.
Noch eine gute halbe Stunde und dann ich habe ich es tatsächlich geschafft.
©Nicole Hacke / steile felsige Passagen auf dem Delux-Wanderweg Nr. 4
©Nicole Hacke / Blick auf die Ourtalschleife
©Nicole Hacke / Mauerblümchen
©Nicole Hacke / Blick auf Bivels
Kurz bevor ich den Parkplatz am Waldhof-Falkenstein erreiche, durchquere ich noch eine kleine Häusersiedlung, die auf einer Anhöhe gebaut, den wohl grandiosesten Blick auf das unter ihr liegende Tal hat.
Ob die Menschen, die dort leben, wohl wissen, wie einmalig schön sie es doch mit dieser exklusiven Lage getroffen haben?
Ich für meinen Teil weiß, dass ich sehr lange von dieser berauschenden Natur zehren werde.
©Nicole Hacke / alpin anmutender Wegabschnitt durch Wälder und felsige Passagen
Nat´Our Route 4 (Teilstrecke)
Start: Parkplatz Waldhof-Falkenstein
Streckenlänge: 6 km
Höhe: ca. 200 Höhenmeter
Tourenart: Rundwanderweg
Lage: Höhenweg
Dauer: 1,5 - 2 Stunden
Schwierigkeitsgrad: mittel - Kondition erforderlich!
Ausrüstung: Funktionsbekleidung, Wanderschuhe, Rucksack, Proviant und ggf. Teleskopstöcke
Am Parkplatz Waldhof-Falkenstein geht es zuerst stetig bergab in Richtung Burgruine Falkenstein. Ein breiter Wanderweg führt durch lauschige Laubwälder vorbei an vielen wild wachsenden Fingerhüten. Nach ca. 45 Minuten wird die Burg Falkenstein erreicht. Von dort aus gabelt sich der Weg, der sich ein kurzes, aber steiles Stück abwärts windet, bevor er in einem verwunschenen Buchenwald verschwindet und auf einem alpin anmutenden Wanderpfad in einer Talsenke mit herausragenden Blick auf die Ourtalschleife zum Verweilen einlädt. Danach geht es nur noch bergauf, teils moderat, teils mit steilen Anstiegen, die kurz aber heftig sind. Nach weiteren 45 Minuten, je nach Schritttempo, ist der Ausgangspunkt wieder erreicht.
Diese Routenvariante ist die abgespeckte Version einer besonders malerischen Panoramatour, die als Teilstrecke der Nat´Our Route 4 zu verstehen ist.
Weitere Wanderoptionen für die Eifel können auf der Tourismusseite der Eifel abgerufen werden: